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< IPS e.max Lithium Disilikat-Kronen
28. March 2011 10:42 Age: 13 Monat(e)

Messenews aus Köln 2011


Vollkeramik auf dem Vormarsch

Auf der Messe werden neue CAD/CAM-gestützte Fertigungsoptionen vorgestellt

Die neuesten Varianten des digitalen Workflow stellen zum einen vollkeramische Monoblockverfahren dar, bei denen via CAD/CAM die komplette vollanatomische Restauration monolithisch aus Lithium-Disilikat- oder aus Zirkondioxid-Keramik hergestellt wird.

Zum anderen bietet die Dentalindustrie moderne CAD/CAM-Verblendsysteme an, bei denen die Restauration zunächst vollanatomisch virtuel konstruiert und anschließend in zwei Teildatensätze zerlegt wird. Der eine Datensatz repräsentiert die Gerüststruktur und dient ihrer Herstellung in Zirkondioxid, der andere Datensatz wird für die Fräsung einer vorgesinterten Verblendkeramik verwendet. Zahnärzte und Zahntechniker können sich während des Besuchs der IDS 2011 die neuesten digitalen Konzepte der ästhetischen Zahnheilkunde vorstellen lassen.

Zähne züchten - Vision bald Realität

Aktueller Stand der dentalen Stammzellenforschung

Die Stammzellenforschung und neue Verfahren des Tissue Engineering habne die Entwicklungen in der regenerativen Medizin beschleunigt. Der außerhalb Deutschlands weit fortgeschrittene Forschungsstand in der dentalen Stammzelltechnologie ist aber in der Zahnheilkunde hier wenig bekannt und für die Praxis ohne Bedeutung. Allerdings haben die Entwicjklungen zu Befürchtungen über negative Auswirkungen auf herkömmliche zahnärztliche Behandlungen, sowie zu übertriebenen Hoffnungen, z.B. auf ein Nachwachsen "dritter Zähne", geführt.

In der dentalen Stammzellenforschung spielen embryonale Stammzellen eine geringe Rolle. Sog. adulte Stammzellen können aber inzwischen aus fast allen Organen und Geweben der Mundhöhle isoliert werden. Dazu zählen Pulpa, Zahnhalteapparat, Zahnkeime mit Follikel, Kieferknochen, Mundschleimhaut, Kiefergelenk oder Speicheldrüsen. Aus ihnen lassen sich verschiedene Zellarten, wie Odontoblasten, Osteoblasten oder Epithelzellen ableiten, deren regenerative Potenz oder Verhalten auf Wekstoffen in vitro, im Tierversuch oder klinischen Studien intensiv beforscht wird. Daneben können aus ihnen zahlreiche andere Zellen, wie z.B. Muskel- oder Nervenzellen, differenziert werden, die ihren Einsatz für extraorale regenerative Verfahren geeignet erscheinen lassen.

In den USA und einigen EU-Ländern bieten deshalb erste dentale Stammzellbanken ihre Dienste an. Aus allen reifen Körperzellen können inzwischen auch Stammezellen "reprogrammiert" werden, die für die Anwendung in der Mundhöhle geeignet wären. Die Neubildung von Zähnen im lebenden Organismus wird mit verschiedenen Ansätzen, wie Transplatations- oder molekulargenetschen Verfahren, an Tieren getestet, und hat 2009 erstmals zur erfolgreichen Zahnkeimbildung mit Eruption eines okklusal belastbaren Zahns bei der Maus geführt.

Während die Anwendung von Knochenstammzellen in der Chirurgie schon an der Schwelle zur Klinik steht, wird für die meisten zahnmedizinischen Fächer die Stammzellforschung mittel- bis langfristig eher zu einer "Biologisierung" regenerativer Techniken und Implantatversorgungen mit herkömmlichen Werkstoffen führen, die für die Zahntechnik neue Arbeitsfelder eröffnen könnte.

Zahnimplantate unter Strom

Forscher entwickeln eine ungewöhnliche Methode Entzündungen an Zahnimplantaten zu verhindern

Infektionen an Zahnimplantaten sind gefürchtet. Das Risiko ist gross, dass sich dadurch der Kieferknochen zurückbildet. Forscher der ETH und der Universität Zürich haben nun eine Methode entwickelt, die den entzündungsverursachenden Bakterien effizient zu Leibe rücken könnte.

Die Titanschraube eines Zahnimplantats unter Strpm setzen? Was eher nach einer Foltermethode tönt, ist völlig ungefährlich und medizinisch durchaus sinnvoll.  Allerdings ist alles eine Frage des Maßes: Die wenigen Milliampere (mA), die dafür ausreichen, werden vom Patienten kaum wahrgenommen oder äußern sich höchstens durch ein leichtes Muskelzucken.  Das zeigen die Experimente, die Dirk Mohn im Rahmen seiner Doktorarbeit bei ETH-Professor Wendelin Stark vom Institut für Chemie- und Bioingenieurwissenschaften in Zusammenarbeit mit Thomas Imfeld, Professor am Zentrum für Zahnmedizin der Universität Zürich, durchführte.

In den letzten zehn Jahren hat sich die Zahl der Zahnimplantate in Europa und den USA verdoppelt. Bei ca. zehn Prozent der Implantate treten Probleme auf. Das Implantat verheilt erst gar nicht mit dem Knochen oder das Gewebe rund um ein Implantat kann sich infizieren. Im Experiment dient für den Stromfluss je ein Implantat als Kathode und eines Anode. Die Implantate werden 15 Minuten lang einer Stromstärke zwischen 0 und 10 mA ausgesetzt. Die durch das erzeugte Spannungsfeld verursachte Elektrolyse führte dazu, dass Wassermoleküle an der Kathode in Hydroxid-Ionen zerlegt werden und somit der pH-Wert steigt. Farbindikatoren in der Gelatine zeigen das alkalische Milieu an. An der Anode hingegen sinkt der pH-Wert, es bildet sich ein saures Milieu. Aus der Kochsalzlösung entstehen stark oxidative - aber ungefährliche - Substanzen wie Chlor. Diese Substanzen haben eine viel höher desinfizierende Wirkung als das rein alkalische Milieu an der Kathode. Die Versuchsreihen zeigen, dass bei den Implanteten, bei denen ein saures Milieu erzeugt wurde, nach einer 15-minütigen Behandlung 99 Prozent der Bakterien abgetötet werden.